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Liebe geht durch die Nase – oder eben nicht?

Aktualisiert: 3. März 2022

Eines bereits vorneweg: Der Körpergeruch entscheidet nicht in wen ich mich verliebe oder eben nicht. Im Gegenteil! Aber zuerst einmal der Reihe nach. Düfte wandern bekanntlich direkt ins limbische Gehirn, ohne Umweg über das Bewusstsein. Sie aktivieren im Gehirn Regionen, die sonst nur von Rauschmitteln angesprochen werden. Das kann übrigens auch der Kaffeeduft – aber nur bei Kaffeetrinkern. Alleine der Kaffeegeruch kann hier schon wach machen und das ohne Koffein. Dies funktioniert jedoch nur, wenn sich das Gehirn an den Duft erinnert.


Wäre es aber manchmal nicht schön, den zeitraubenden Smalltalk beim Kaffee zu vergessen und sich sofort den elementaren Dingen zuzuwenden? Einer der weiss, wie es geht, ist der Eber. Sein bestes Stück ist von Natur aus korkenzieherartig geformt worden. Er braucht somit eine geduldige Partnerin. Damit sie in die sog. Duldungsstarre fällt und still hält, schüttet er zwei Pheromone – Androsteron und Androstenol – aus. Die Sau zeigt sich beeindruckt und lässt ihn gewähren. Leider hilft das Zaubermittel nur, wenn sie Eisprung hat...

Tja, warum gibt es bei uns Menschen ein solches Pheromon-Wundermittel nicht? Das EINE Pheromon, das alle sofort gefügig machen würde? Wahrscheinlich wäre es uns zu anstrengend, da wir ständig auf der Flucht vor Zeitgenossen wären, die wir uns wahrscheinlich auf den zweiten Blick vom Halse halten würden. Deshalb nochmals für Alle, die es immer noch nicht glauben möchten: das EINE Pheromon, das uns sexy macht, gibt es für uns Menschen leider nicht. Aber manchmal können Düfte eine "pheromonähnliche" Wirkung haben, insbesondere Parfums, Blüten- oder Naturdüfte möchte man immer wieder riechen, weil sie eben schöne Erinnerungen wachrufen.


Duftwahrnehmung und Körpergeruch werden bei jedem Menschen von den Genen bestimmt. Bestimmen also die Gene, in wen ich mich verliebe? Werde ich somit – im vielleicht wichtigsten Moment meines Lebens – von meinen Genen manipuliert? Falsch! Richtig ist, dass Gene darüber bestimmen, in wen wir uns nicht verlieben. Die Aufgabe eines Geruchs ist es nämlich uns zu warnen, z.B. wenn wir verdorbenes Essen zu uns nehmen oder Gas in der Luft riechen. Und das gilt selbstverständlich auch bei möglichen Liebhabern. Nicht umsonst gibt es bekannte Sprichwörter, wie "ich kann Dich nicht riechen" oder "mir wird übel, wenn ich Dich sehe". Man kann sich also getrost auf die Nase verlassen – sofern man sie auch ab und zu trainiert...

Ob die Lösung also die Parfumierung zur Überdeckung des Körpergeruchs ist, sei mal offengelassen. Sicher ist, dass es eine Starthilfe sein kann – aber die wahren Gerüche bzw. Werte kommen ja dann früher oder später ohnehin zum Vorschein...


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